Der lange Weg nach Paris

22.08.2022 - 29 Pferdesportler:innen in 4 Disziplinen hat der Österreichische Pferdesportverband zu den Weltmeisterschaften nach Herning (DEN) geschickt. Die WM-Bilanz.


Zwei Medaillen und elf Top-Ten-Plätze brachte Österreichs Pferdesportteam aus Dänemark mit nach Hause. „Das sind zufriedenstellende Ergebnisse“, bilanziert OEPS-Generalsekretär Dietrich Sifkovits. „Wir haben zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder in allen Disziplinen Teams an den Start bringen können. Dabei waren unsere nationalen Qualifikationskriterien weitaus strenger angesetzt als die internationalen. Die Ergebnisse bestätigen uns darin, dass das der richtige Weg ist, um sportlich wieder ganz vorne mitmischen zu können. Die Olympiasparten Dressur und Springen haben sowohl mit ihrem Teamgeist als auch mit ihren Resultaten angedeutet, dass die Olympischen Spiele 2024 in Paris ein erreichbares Ziel sind. In der Paradressur kann man vor Pepo Puch nur den Hut ziehen – diese Einstellung, dieser Kampfgeist, diese Zielstrebigkeit: Er ist einfach ein Vorbild für uns alle!“

Tatsächlich ist Pepo Puch mit seiner fünften Silbermedaille in Folge bei Weltmeisterschaften Österreichs Garant für Edelmetall. Auch die Volti-Equipe hat sich mit Bronze im letzten Wettbewerb erfolgreich gegen das viele WM-Pech im Vorfeld gestemmt. Die Dressur-Equipe erreichte Rang neun, 7,656 Prozentpunkte fehlten auf die direkte Olympiaqualifikation mit Rang sechs. „Wir haben noch so viel Potenzial in unserem Team“, ist Florian Bacher, der mit Rang 18 im Grand Prix Special das Kür-Finale der Top 15 nur knapp verpasste, überzeugt. „Ich glaube, wir dürfen uns berechtigte Hoffnungen machen, dass wir nächstes Jahr bei der EM einen der drei Plätze für Paris 2024 erreichen können.“

Die Spring-Equipe war mit Platz zwölf am Teamfinale der Top Ten knapp dran, nur 4,75 Fehlerpunkte zu viel vereitelten eine Teilnahme. Der Weg nach Paris ist noch weit, die Top fünf der WM sind qualifiziert, 2023 geht es bei der EM um weitere drei Quotenplätze. Dennoch sieht Teamleader Max Kühner Potenzial: „Das Team hat sich gut geschlagen, Hut ab vor meinen Kollegen, das war ganz gut und ist echt ausbaufähig. Wenn Julie (Anm.: Julia Houtzager-Kayser musste ihren Start zurückziehen, nachdem sich High Five im Warm-up verletzt hatte) mit ihrem Superpferd dazukommt, darf da Hoffnung aufkommen für die Zukunft.“

Team Austria wurde für die WM vom Österreichischen Pferdesportverband, Pikeur, Eskadron und Outfitmacher ausgestattet. Zur Teamausstattung gehören unter anderem funktionelle Poloshirts, moderne Hoodies, Reit-Sakkos, Schabracken, Boxenvorhänge, Bandagen, Fliegendecken und Fliegenhauben – alles im Team-Austria-Design.

In diesem Jahr steht noch von 15. bis 25. September die Vielseitigkeits- und Fahr-WM in Pratoni – Roma an. In der Vielseitigkeit wurden die Olympia-Fünfzehnte Lea Siegl (OÖ) mit Cupido P, DSP Fighting Line und Van Helsing P, sowie die beiden Olympia-Starter Dr. Harald Ambros (OÖ) mit Lexikon 2 und Mountbatton 2, und Katrin Khoddam-Hazrati (ST) mit Oklahoma 2 und Pippa 2 genannt. Robert Mandl (ST) musste mit Sacré-Cœur aufgrund mangelnder Fitness die Nennung zurückziehen. Im Fahren wird Daniel Schneiders mit Dancingstar, Enrique H, Ghandi, Fanno und Inebie Österreich vertreten.