Paralympics-Sieger, Welt- und Europameister gaben sich Dienstagabend im Studio 44 der Österreichischen Lotterien in Wien ein Stelldichein. Zur Gala „20 Jahre ÖPC“ waren die wichtigsten Persönlichkeiten der letzten zwei Jahrzehnte gekommen. Der OEPS war mit dabei und gratulierte!
Der Österreichsiche Pferdesportverband ist einer von 14 Bundes-Sportfachverbänden der Mitglied beim 1998 geründeten Österreichischen Paralympischen Committee ist.
"Der Pferdesport ist im Bereich Inklusion ein Vorreiter. Seit Jahrzehnten finden die Para-Wettbewerbe zur selben Zeit und am selben Ort wie Europa- und Weltmeisterschaften statt. Und wir sind sehr stolz durch unseren Außnahmereiter Pepo Puch, den zweimaligen Paralympics-Goldmedaillengewinner, einen Beitrag zur beeindruckenden Medaillenbilanz des ÖPC bei Paralympischen Spielen geleistet zu haben", sagte OEPS-Generalsekretär Dietrich Sifkovits, der mit Heeressportlerin Julia Sciancalepore (WM-Elfte) und OEPS-Vizepräsident Erich Huber-Tentschert zur ÖPC-Gala gekommen war.
Pepo Puch hatte sich entschuldigen lassen, der zweifache Vize-Weltmeister von Tryon wird am 23. Oktober bei der OEPS-Feier in Laxenburg anlässlich der Erfolge bei den Weltreiterspielen in den USA dabei sein.
Insgesamt waren mehr als 250 geladene Gästen dem Ruf von ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat gefolgt und so feierten zahlriche Spitzen-SportlerInnen gemeinsam mit VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und Kultur das 20-jährige Bestehen des Österreichischen Paralympischen Committees.
„Gratulation zu 20 Jahren Österreichischem Paralympischen Committee. In dieser Zeit sind die Entwicklung und die öffentliche Wahrnehmung des Behindertenspitzensports in beachtlicher Weise fortgeschritten. Alle Sportlerinnen und Sportler sind große Vorbilder in Sachen Einsatz, Wille und Bereitschaft, alle Hindernisse zu überbrücken“, ließ Österreichs Bundespräsident und ÖPC-Schirmherr Alexander Van der Bellen via emotionaler Videobotschaft ausrichten.
Bundeskanzler Sebastian Kurz war mit ein wenig Verspätung direkt aus Brüssel gekommen und verbeugte sich verbal mit seiner Bühnen-Laudatio vor den Athletinnen und Athleten: „Gratulation euch allen zu diesen Erfolgen, die nur durch viel Schweiß und mentaler Stärke möglich geworden sind. Ihr seid eine beeindruckende Visitenkarte für unser Land in dieser Welt. Überall wird Österreich geschätzt und das ist auch euer Verdienst. Außerdem macht ihr jungen Menschen Mut, weil ihr für sie ein Vorbild seid. Vielen Dank auch für diese Rolle.“
Dem Bühnenprogramm, kurzweilig und sympathisch moderiert von Paralympics-Medaillengewinner Andreas Onea und seiner ORF-Kollegin Miriam Labus, war Sebastian Kurz offenbar aufmerksam gefolgt: „Ich habe von hier einige Anregungen von euch mitnehmen dürfen, um Inklusion in allen Lebensbereichen weiterhin mit meiner Bundesregierung voranzutreiben. An dieser Stelle darf ich auch einen Gruß vom Vizekanzler Heinz-Christian Strache ausrichten, der sich als Sportminister weiter anstrengen wird, die Bedingungen für den Sport in diesem Land zu verbessern.“
ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat betonte in ihrer Rede: „Eines der obersten Ziele des ÖPC ist die gelebte Inklusion. Es soll kein Unterschied in der Wahrnehmung und dem Umgang zwischen Sportlerinnen und Sportlern mit oder ohne Behinderung gemacht werden. Heute haben wir das geschafft, wie auch die Auftritte des Bundespräsidenten und des Bundeskanzlers beweisen.“
Ein besonderer Dank ging an die treuen Partner des ÖPC. „Die Österreichischen Lotterien und die AUVA stehen seit der Gründung fest an unserer Seite! Ohne deren Unterstützung wäre die paralympische Familie hierzulande niemals so erfolgreich gewachsen“, so Maria Rauch-Kallat in Richtung Lotterien-Vorstandsdirektorin Bettina Glatz-Kremsner und AUVA-Obmann Anton Ofner.
Die Bundesministerin a.D. Maria Rauch-Kallat war selbst von der ersten Stunde an dabei, als das ÖPC im Jahr 1998 gegründet worden war. Vor Beginn der Jahrtausendwende wurde der Ruf nach einem nationalen paralympischen Committee laut. Peter Wittmann, damals Staatssekretär, erkannte die Zeichen der Zeit, nahm sich der Sache an und leitete gemeinsam mit Daniel Binter die wichtigsten Schritte ein.
1998 wurde das Österreichische Paralympische Committee offiziell in den Räumlichkeiten der AUVA in Wien gegründet. Peter Wittmann fungierte ab der Gründung bis 2009 als Präsident, seither hat Maria Rauch-Kallat – von 1998 bis 2009 Vize-Präsidentin – diese Funktion inne. Daniel Binter übernahm zu Beginn die Rolle des Generalsekretärs und wurde 2001 von Petra Huber abgelöst.
„Daniel Binter hatte damals die grundlegende Idee. International waren wir schnell anerkannt, Petra Huber hat dazu einen großen Teil beigetragen. Die Anfangsschwierigkeit war, dass wir kaum Unterstützung aus öffentlicher Hand erhalten haben – wir mussten alles aus Sponsoren-Geldern finanzieren. Diese schnelle Entwicklung, dass Behindertensportler als Spitzensportler anerkannt wurden, konnte niemand erahnen. Es macht mich aber sehr froh und stolz, dass es so ist“, erinnerte sich Peter Wittmann auf der Galabühne an die Gründerzeiten des ÖPC.
Auch das Europäische Paralympische Committee war an diesem Abend in Person von Präsident Ratko Kovacic vertreten: „Zu allererst Gratulation an das ÖPC zu 20 erfolgreichen Jahren! Wir waren sehr froh, 2008 das Headquarter in Wien zu eröffnen und sind sehr zufrieden mit dem Standort und der Zusammenarbeit. Wir haben gemeinsam innovative Ideen und wollen unser Wissen nutzen, uns weiterzuentwickeln.“
694 Paralympics-Medaillen (215x Gold, 238x Silber, 241x Bronze) konnte Österreich bislang gewinnen – 362 im Sommer und 332 im Winter. Um noch zahlreiche weitere Medaillen und Erfolge in den kommenden Jahren zu ermöglichen, werden stetig neue Weichen gestellt. „Wir arbeiten das ganze Jahr lang auf Hochtouren, werden immer professioneller. Ein großer Dank an das ganze Team und den gewaltigen Einsatz. Zusammenarbeit in allen Bereichen ist sehr wichtig. Wir haben schon einiges erreicht, aber nach wie vor Verbesserungspotenzial“, so ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber.
Das Geburtstagsfest „20 Jahre ÖPC“ ging stimmungsvoll mit einem Galadinner kreiert und serviert von Schülerinnen und Schülern der Wiener Hotel- und Tourismusschule Modul zu Ende.